Einige wache Beobachter weiten den Blick auf das, was kommen mag, wenn wir die Pandemie endlich hinter uns gelassen haben. Disruption und Veränderung wird uns in den nächsten Monaten und Jahren aber sicherlich weiterhin stark begleiten. Auslöser sind oftmals weltweite Ereignisse wie die Pandemie, die Suezkanal-Blockade, geopolitische Konflikte, Naturkatastrophen, die politischen Reaktionen auf den Klimawandel und starke internationale Verflechtungen. Welche Themen sehen wir für die nächste Zeit?
- Bewertungen in Zeiten erhöhter Unsicherheiten: An den Kapitalmärkten haben wir nach dem exogenen Schock der COVID-Pandemie lediglich kurzfristige Veränderungen bei den Bewertungsparametern beobachtet. Wir würden auch für die Zukunft eher kurzfristige und damit nicht zwingend signifikante Auswirkungen auf Bewertungen erwarten.
- Trends aus dem Transaktionsumfeld: Der Transaktionsmarkt ist aktuell sehr belebt, unter anderem durch strategische Neuausrichtungen oder Anpassungen an technologische Entwicklungen. Im Rahmen der Kaufpreismechanismen beobachten wir derzeit vermehrt Earn-out-Klauseln zur Überbrückung von Bewertungsdifferenzen zwischen den Parteien.
- Virtuelle Realität in Unternehmen und Schiedsverfahren: Sowohl in Schiedsverfahren als auch im Rahmen staatlicher Gerichtsverfahren ist der erhöhte Einsatz von Technologie nicht mehr wegzudenken. Dabei führt der Technologieeinsatz zu einer deutlich höheren Effizienz und ist zudem umweltfreundlich. Auch auf die Ermittlung von finanziellen Schäden hat die zunehmende Digitalisierung von Geschäftsmodellen einen signifikanten Einfluss. Das betrifft sowohl die technologische Expertise bei der Schadensquantifizierung als auch die Vermittlung der Informationsgrundlagen und der Herangehensweise gegenüber den beteiligten Parteien und dem (Schieds)Gericht. Hier werden die Sachverständigen weiterhin stark gefordert.
- Krise, Insolvenz und Streitpotenzial: Unternehmenskrisen und Insolvenzgefahr waren und werden auch künftig wesentliche Auslöser von Konfliktsituationen zwischen unterschiedlichen Stakeholdern sein. Das gilt insbesondere im aktuellen Spannungsfeld zwischen Konjunkturzyklus, Lieferengpässen, COVID und Klimawandel. Es bleibt abzuwarten, wie besonnen Entscheider mit diesen Herausforderungen umgehen, um die Zukunftsfähigkeit von Geschäftsmodellen zu erhalten und Krisensituationen zu deeskalieren.
- Risiken in globalen Lieferketten: Störungen in globalen Lieferketten werden auch für die nächsten Monate eine große Herausforderung bleiben. Ob durch globale Ereignisse oder strategische Neuausrichtungen der Vertragspartnerunternehmen, das Streitpotential aus der Störung von „Commercial Contracts“ wird sicherlich nicht geringer.
Schauen Sie gerne hier einmal hinein und erfahren Sie mehr über die Trendthemen 2022. Haben Sie Anmerkungen dazu? Wir freuen uns auf Ihr Feedback.